Der Weißstorch

Allgemeine Informationen über die Lebensweise und Lebensraum vom Weißstorch (Ciconia ciconia)

Anfang April kehren in unserer Region die Weißstörche aus ihrem Winterquartier zurück. Der Fluß die Helme, weite Wiesen und Feuchtgebiete sind der ideale Lebensraum für Weißstörche um Ihren Nachwuchs aufzuziehen.In den meisten Fällen kommt das Männchen zuerst und beginnt am Nest zu bauen.

Ein Storchennest hat ein Durchmesser von ca.1,50-2,00 Meter und kann bis zu 2,00 Meter hoch werden.N!ach ca. 2-14 Tagen trifft dann auch das Weibchen ein und sie paaren sich. Dabei steigt das Männchen auf das Weibchen und durch kurzen Kontakt der Geschlechtsteile wird das Weibchen befruchtet.

Das Gelege ist im Durchschnitt 4-5 Eier groß. Im Jahr 2013 zählte das Gelege in Görsbach sogar 6 Eier, was aber eher selten ist. Ein Ei ist ungefähr 72mm lang und 52mm breit, zum Vergleich ein Hühnerei  hat die Abmaße von 55mm Länge und 40mm breite.

Das ausbrüten dauert ca. 30-35 Tage und wird von beiden Partnern übernommen. Die Zeitlichen Abstände zwischen den Wechsel sind unterschiedlich, aber man kann sagen das daß Männchen die selbe Zeit zum bebrüten der Eier aufbringt wie das Weibchen.

Am Tag des schlüpfen’s wiegen die Küken etwa 70 Gramm, sie machen sich sofort durch piepsen und knätschen bemerkbar und fangen an, nach Futter zu betteln ,was sie auch noch am selben Tag bekommen. Nun heißt es für die beiden Altstörche ständig im Wechsel Futter heran zu bringen, denn schon im Alter von 3 Wochen nehmen die Jungen Täglich 170 Gramm zu und brauchen dafür das fünffache an Futter.

Auf den Speiseplan der Weißstörche stehen Regenwürmer (die eine wesentliche Rolle spielen),Käfer, Spinnen, Asseln, Insektenlarven, Fisch, Frösche, Schlangen ,ab und zu auch Mäuse, Maulwürfe sogar Junghasen und Kaninchen.  Die Beute wird mit den Schnabel gequetscht, geschüttelt, sogar angestochen und dann im ganzen verschluckt. Unferdauliche Stoffe wie Haare und Federn werden durch den Schnabel wieder ausgespeit, diese Speiballen nennt man auch Gewölle.

Wenn ein Altstorch von der Futtersuche zurückkehrt macht sich der andere sofort auf den Weg um ebenfalls zu fressen und Futter für die Jungen heran zu bringen. Die Jungen bilden einen Halbkreis, mit dem Kopf zur Nestmitte. Der Altstorch würgt dann die mit Schleim angereicherte Nahrung aufs Nest und von dort nehmen die Jungen sie wieder auf. An sehr heißen Tagen werden die Jungen auch mit Wasser versorgt, dann läßt der Altstorch über die Schnabelspitze einen dünnen Wasserstrahl in Richtung Nestmitte laufen wo es die Jungen direkt aufnehmen können.

Nach der Fütterung setzt sich der Altstorch behutsam auf die Jungen, dieses nennt man Hudern, um sie vor äußeren Einflüssen zu schützen. Auch bei zu großer Hitze stellt sich der Storch, mit etwas ausgebreiteten Flügeln, so hin das die Jungen immer Schatten haben. Nach 16 Tagen versuchen die Jungen das erste mal sich aufzustellen, das ist noch sehr wacklich und sie bleiben dann eher auf den Kniegelenken stehen. Nach 25 Tagen sind sie dann schon in der Lage längere Zeit zu stehen.

Das Geheimnis das Störche ohne Schwierigkeiten auf einem Bein stehen können liegt daran das sie ein spezielles Fersengelenk mit einer Art „Verriegelung“ haben. Dadurch haben sie die Möglichkeit das Gelenk zu arretieren und sie können mehrere Stunden in dieser Stellung ausharren.

Nach 5-7 Wochen unternehmen sie die ersten Flugversuche und in 8-9 Wochen werden sie flügge.

Die Jungen sind jetzt fast schon so groß wie ihre Eltern, sie unterscheiden sich nur noch durch den schwarzen Schnabel und die schwarzen Beine die sich dann allmählich rot färben.

Ein ausgewachsener männlicher Storch ist ca. 4Kg und das Weibchen 3,5Kg schwer, sie können über 1Meter groß werden und erreichen eine Flügelspannweite von über 2Meter.

Ende August bis Anfang September sammeln sich die Störche auf den Wiesen und Feldern um zusammen die Reise nach Afrika anzutreten.

Die Störche fliegen in zwei Routen, einmal die westliche über Gibraltar nach Westafrika und einmal die östliche über den Bosporus, den Libanon und Ägypten bis tief nach Südafrika. Sie legen teilweise eine Strecke von 10 000 Km zurück.

Da Störche Fleischfresser sind und in unseren Breitengraden in den  Wintermonaten keine Nahrung finden ,müssen sie in den Süden fliegen um zu überleben.

Aber pünktlich von Mitte März bis Anfang April kehren die Störche aus ihren Winterquartier zurück und sind bei uns, auch als Frühlingsboten, gern gesehene Gäste.